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Ein neuer Anfang
(eine Star Trek Story)

von Kurt Zelt

SD 41139,8
Persönliches Logbuch, Commander George Stark.

Ja, richtig: Commander. Gestern bin ich mit der U.S.S. Phönix zurückgekommen und habe aufgrund des Erfolgs der Mission endlich meinen Commander-Titel bekommen. Jetzt ist es an der Zeit, daß ich mich nach einer neuen Position oder einer neuen Mission umschaue. Sozusagen bin ich jetzt arbeitslos und man hat mir freie Hand gelassen, mich zuerst selbst um einen Posten zu bemühen. Dazu habe ich 14 Tage Zeit, ansonsten werde ich einfach einer freien Position zugeteilt. Dieser Gedanke gefällt mir nicht besonders, denn es gibt zum Beispiel viele Frachtflieger, für die praktisch immer Leute gesucht werden. Aber ich habe nicht vor, vor Langeweile einzugehen... Morgen werde ich zu den Starfleet'lern gehen und die Datenbanken nach interessanten Stellen durchforsten. Bei meiner bisherigen Laufbahn sollte es mir eigentlich keine größeren Probleme bereiten, in eine gute Offiziersposition mit interessanten Aufgaben hineinzukommen.

SD 41140,6
Persönliches Logbuch, Commander George Stark

Heute morgen habe ich eine interessante Entdeckung gemacht. Ein Galaxy-Class Schiff wird in den nächsten Tagen starten. Es sind noch nicht alle Positionen belegt. Vor allem die Stelle des Ersten Offiziers ist noch frei. Das wäre genau meine Kragenweite! Erster Offizier auf einem Galaxy-Schiff... Genüßlich lasse ich mir diesen Gedanken auf der Zunge zergehen. Tja, das einzige, was mir einfällt, was besser wäre, wäre der Captain eines Galaxy Class Schiffes zu sein! Naja, okay, bis dahin ist es doch noch ein ganzes Stück harte Arbeit, aber der Erste Offizier von diesem Schiff zu werden sollte dagegen kein großes Problem für mich sein. Bis morgen kriege ich die genauen Infos und kann dann meine Bewerbungsunterlagen einreichen. Hoffentlich klappt das alles.

SD 41141,7
Persönliches Logbuch, Commander George Stark

Jetzt weiß ich auch, wie das Schiff heißt: Es ist die Enterprise 1701-D. Bis jetzt ist jedes Schiff mit diesem Namen eine Legende geworden. Mehr oder weniger. Der Captain steht auch schon fest, er heißt Jean Luc Picard. Ein gebürtiger Franzose, wenn ich recht weiß. Er ist mir zwar vom Namen her ein Begriff, aber persönlich bin ich ihm noch nicht begegnet. Wenn er so ein guter Mann ist, wie ich immer wieder höre, dann komme ich sicher gut mit ihm aus. Ich habe meine Unterlagen jetzt eingereicht und auch eine persönliche Nachricht an Picard geschickt. Nur eine kleine Notiz. Schließlich hat er das letzte Wort bei der Besetzung der Stelle des Ersten Offiziers auf "seinem" Schiff. Jetzt muß ich nur noch auf Antwort warten.

SD 41142,5
Persönliches Logbuch, Commander George Stark

Daß ich heute noch keine Antwort habe, überrascht mich nicht, aber insgeheim bin ich doch ein wenig enttäuscht. Es ist noch Zeit, und eine schnelle Antwort kriegen nur die, die überhaupt nicht qualifiziert sind. Auch von Picard liegt noch keine Antwort vor. Vielleicht ist er ja sehr beschäftigt und hat nur noch kei-ne Zeit für mich gefunden!? Um mir die Zeit nicht zu lange werden zu lassen, habe ich nochmals die aktuellen freien Stellen durchgesehen. Es war leider nichts dabei, was mich vom Hocker reißen würde. Naja, die Aussicht, auf ein Galaxy-Schiff zu kommen, überstrahlt alles. Morgen ist ein Feiertag, also werde ich frühestens übermorgen an neue Informationen rankommen. Vielleicht sehe ich mir ja die Parade an, von der hier alle reden.

SD 41144,2
Persönliches Logbuch, Commander George Stark

Eigentlich wollte ich mir die Parade nicht so unbedingt ansehen. Aber ein Zimmernachbar, den ich per Zufall kennengelernt hatte, hat mich dazu überredet. Ich habe es dann nicht bereut. Die Nummern waren wirklich toll und die Kostüme sehr aufwendig gearbeitet. Bei der guten Stimmung habe ich glatt alles um mich herum vergessen. Irgendjemand hatte Romulan Ale besorgt. Schade, daß man das Zeug so selten kriegt, oder zum Glück: Wenn man da nicht aufpaßt und zuviel davon trinkt, kann es ganz verheerende Auswirkungen haben. Und die hatte es auch! Ich weiß nämlich nicht mehr, wie ich in mein Zimmer zurückgekommen bin.

SD 41144,7
Persönliches Logbuch, Commander George Stark

Nach dieser doch recht üblen Nacht habe ich den Tag ganz langsam angehen lassen. Anscheinend war ich nicht der einzige, denn ich sah noch mehr Leute, die sicherlich kaum mehr fit waren als ich. Eine Nachricht hat mich erreicht. Sie ist von Picard, er wird meine Bewerbung in Erwägung ziehen. Prima, dann kann ja nichts mehr schiefgehen. So, jetzt gehe ich eine Runde schwimmen, denn zu mehr bin ich heute nicht mehr in der Lage.

SD 41145,6
Persönliches Logbuch, Commander George Stark

Heute war ich nochmal bei Starfleet. Ich hatte sowieso ein paar Dinge zu erledigen, die man früher mit "Papierkram" bezeichnet hätte. Ich habe dann auch gleich nachgehakt, wie es denn so um meine Bewerbung steht. Schließlich wird das Schiff in Kürze starten, und ich wüßte schon gerne, ob es mit mir startet oder nicht. Wie ich erfahren habe, steht die Entscheidung an, aber ich bin nicht der einzige Bewerber. Auf mein Zureden hin hat mir der Verwaltungsoffizier die Namen der anderen, in der engeren Auswahl stehenden, Offiziere verraten. Es handelt sich um einen Vulkanier namens Sedak und um einen Menschen namens Riker. Beides gute Männer, wie ich höre. Aber vor meiner Konkurrenz müssen sie schwitzen, denn trotz alledem stehen meine Chancen gut. Die Aufstellung der offenen Offiziersposten ist etwas länger geworden. Ich habe sie nur grob gesichtet, denn noch hoffe ich auf die Enterprise.

SD 41146,3
Persönliches Logbuch, Commander George Stark

Es ist zwar nicht die feine englische Art herumzuspionieren, aber es ist mir gelungen, an die Bio's meiner Mitbewerber ranzukommen. Sedak ist schon seit längerem Commander, aber eigentlich eher ein Wissenschaftler. Ein Schiff der Galaxy-Klasse hat zwar viel Zugang zu interessanten Forschungsmissionen, aber es werden auch viele andere Missionen geflogen. Ich glaube nicht, daß Sedak da erste Wahl wäre. Und was Riker angeht, habe ich eine Eintragung entdeckt, nach dem er einmal einen direkten Befehl eines Vorgesetzten mißachtet hatte. Das kann den Eindruck erwecken, daß es sich hier um einen sehr eigensinnigen Offizier handelt, vielleicht sogar um einen Querulanten. Ich glaube, ich habe die besten Chancen. Ich habe inzwischen angefangen, mir die Schiffspläne etwas genauer anzusehen. Es ist ja nicht mehr viel Zeit bis zum Beginn der ersten Mission und ein wenig vorbereitet möchte ich schon sein. Wie ich hörte, soll sich das Schiff eine neue Raumbasis oder sowas ähnliches mal von näherem ansehen. Keine berauschend anspruchsvolle Mission, offensichtlich nur dazu gedacht, daß sich die neue Crew erst einmal daran gewöhnt, zusammenzuarbeiten. Ich kann es kaum noch erwarten, daß endlich die erhoffte Nachricht kommt.

SD 41147,8
Persönliches Logbuch, Commander George Stark

Der heutige Tag hat erst so gut angefangen. Das schöne Wetter genießend bin ich durch den Park flaniert und bin dort sogar einer Bekannten begegnet. Sie heißt Yar und wir lernten uns seinerzeit bei einer Gelegenheit in der Starfleet Akademie kennen. Nicht, daß da etwas besonderes gewesen wäre. Aufmerksam bin ich erst geworden, als sie mir erzählte, daß sie in den nächsten Tagen auf die Enterprise gehen wird. Sie hat dort die Position als Sicherheitschef bekommen. Um diesen Posten beneide ich sie zwar nicht unbedingt, aber es wäre sicherlich interessant, sie im Laufe des künftigen Dienstes besser kennenzulernen. Ich denke, bei dieser Frau steckt mehr dahinter, als sie zu zeigen bereit ist. Ich hatte ihr nichts davon gesagt, daß ich Erster Offizier des selben Schiffes werden wollte, und das war vielleicht auch besser so. Nachmittags erreichte mich nämlich eine Nachricht von Picard. Zuerst wollte ich meinen Augen nicht trauen. Er hat mir höflich aber bestimmt eine Absage erteilt. Er hielte mich für einen geeigneten Mann für eine Position dieser Art, aber auf seinem Schiff hat er einem anderen den Vorzug gegeben. Für mich bricht eine Welt zusammen! Wieso nimmt er denn nur diesen Riker an meiner Stelle? Was hat der, was ich nicht habe? Heute Abend brauche ich unbedingt ein wenig Zerstreuung, sonst halte ich es nicht mehr aus...

SD 41148,5
Persönliches Logbuch, Commander George Stark

Ich bin gespannt, was mir dieser Tag zu bieten hat. Nachdem ich gestern Abend so ziemlich alle Vergnügungen ausprobiert habe, die mir geeignet erschienen, mein Malheur zu vergessen, war es doch recht spät geworden. Schlecht geschlafen habe ich auch. Inzwischen ist die Mitteilung von Starfleet eingegangen. Nach denen hätte ich den Posten wahrscheinlich bekommen, aber es war die spezielle Entscheidung des Captains, daß nicht ich es bin, der in wenigen Tagen an seiner Seite stehen wird. Die Liste der offenen Stellen durchzusehen hatte ich noch nicht den richtigen Nerv. Ich bin schon den zehnten Tag hier und habe aber nur vierzehn Tage Landurlaub. Nein, jetzt lasse ich einfach alles auf mich zukommen und versuche, in den letzten vier Tagen wenigstens noch etwas Erholung zu finden. Im Kulturkalender habe ich entdeckt, daß heute Abend ein Musical aufgeführt wird. Es ist mir gelungen, Resttickets zum halben Preis zu bekommen. Elisa geht mit. Gestern abend habe ich sie erst kennengelernt, aber ins Musical wollte ich nicht so gerne alleine gehen, und so habe ich sie einfach gefragt. Hmm, vielleicht sollte ich mal versuchen, sie näher kennenzulernen, wer weiß?

SD 41149,8
Persönliches Logbuch, Commander George Stark

Auch Elisa verbrät momentan ein paar Tage Landurlaub, und so haben wir gestern abend beschlossen, ein paar Touren gemeinsam zu machen. Es macht Spaß und es gibt einem das Gefühl, nicht alleine zu sein. Sie ist auf dem Mars stationiert, irgendsoeine Wissenschafts- oder Beobachtungsstation. Im Scherz habe ich gefragt, ob die noch einen Commander brauchen könnten. Sie hat tatsächlich nachgefragt! Als sie mir sagte, ihre Station sei voll besetzt, glaubte ich, mehr als nur ein Bedauern in ihrer Stimme zu entdecken. Wie schnell man sich doch näher kommt!

SD 41150,6
Persönliches Logbuch, Commander George Stark

Elisa hatte etwas anderes zu tun, so beschloß ich, nochmal zu Starfleet zu gehen. Schließlich ist mein Landurlaub bald vorbei und ich habe noch keinen Einsatz. Vielleicht ist ja eine geeignete Offiziersstelle frei. Etwas auf dem Mars oder in der Nähe wäre nicht schlecht, dann könnte ich besser Kontakt zu Elisa halten. Aber sowas war leider schon gar nicht zu finden. Ansonsten waren ein paar Sachen dabei, die ich mir mal genauer ansehen müßte. Interessant, wie blind ich die Stellen-Liste durchgesehen hatte, als ich glaubte, mein Posten auf der Enterprise sei so gut wie sicher! Aber die allerbeste Überraschung kommt hier noch: Es war eine Mitteilung für mich da, nach der ich sogar das Kommando über ein Schiff übernehmen sollte! Kann ja nichts gescheites sein, dachte ich mir, habe aber trotzdem mal die Unterlagen angefordert. Lieber fliege ich Fracht, als zum Kloputzer zu verkommen. Pardon. Aber bei einem Frachter hätte ich wenigstens die Chance, oft beim Mars vorbeizukommen...

SD 41151,7
Persönliches Logbuch, Commander George Stark

Heute wurde ich von Elisa geweckt. Sie hatte erfahren, daß dies ihr letzter Tag sei und daß ihr Transport zur Station überraschenderweise schon heute abend abgeht. Diesen letzten Tag wollte sie unbedingt mit mir verbringen, und so haben wir noch ein Museum und den Zoo besichtigt, die meiste Zeit jedoch in einem Cafe in der Nähe des Parks verbracht. Langsam habe ich das Gefühl, daß da mehr ist, als nur eine flüchtige Bekanntschaft. Was auch immer: Es hat jedoch keine Zukunft. Sie muß auf ihren Mars und ich, tja, ich weiß es noch nicht. Wir waren also den ganzen Tag zusammen und ich habe sie zu ihrem Transport begleitet. Der Abschied war kurz, aber intensiv. Hätte da mehr sein können? Ich denke, ja. Ach verdammt, warum muß immer alles so kompliziert sein.

SD 41152,5
Persönliches Logbuch, Commander George Stark

Diesen Tag wollte ich eigentlich gemütlich angehen lassen, aber es hat nicht sollen sein. Ein Offizier der Starfleet-Verwaltung hat anscheinend schon seit gestern verzweifelt versucht, mich zu erreichen. Das Schiff, von dem ich vorgestern erfahren hatte, braucht derart dringend einen kommandierenden Offizier, daß er mir nicht nur die Unterlagen über das Schiff direkt in meine Kabine brachte, sondern auch gleich den ersten Einsatzbefehl. In ein paar Stunden startet das Schiff und alle warten nur noch auf mich! Das ist vielleicht eine Überraschung! Schnell habe ich meine Sachen zusammengepackt, das Zimmer ausgecheckt und mich direkt an Bord beamen lassen. Ein eigenes Kommando wurde mir zugeteilt, aber auf was für einem Schiff! Gegen diesen Seelenverkäufer wäre der Erste Offizier auf einem Galaxy Schiff immer noch besser gewesen! Andererseits ist dieses Schiff das beste, was ich kriegen konnte, und so versuche ich jetzt erst einmal, mich damit anzufreunden. Nach einer Mindestwartezeit von einem Jahr kann ich mich frühestens um eine andere Position bemühren. Und das werde ich wahrscheinlich auch tun.

SD 41153,1
Persönliches Logbuch, Commander George Stark

Uff, was für ein Streß! Ich bin doch noch gar nicht reif für ein Kommando. Kein Captain, der mir Rückendeckung gibt, alles muß ich selbst entscheiden und zu allem Elend auch verantworten. Ich bin jetzt der Commander der U.S.S. Orion. Das ist ein recht betagtes Oberth-Class Schiff, das den Raum-TÜV wie durch ein Wunder geschafft haben muß. Es funktioniert nämlich praktisch nichts hier. Okay, die wichtigen Einrichtungen funktionieren alle, und hoffentlich bleibt es auch dabei... Wir haben jetzt Kurs gesetzt, zur Starbase 12. Von dort aus sollen irgendwelche Maschinen auf einen Kolonieplaneten gebracht werden. Auch wenn das eigentlich eine recht einfache Mission ist - mit den 50 Besatzungsmitgliedern, die ich habe, ist das Schiff völlig unterbesetzt - ist es eine schwierige. Ich bin zwar müde, doch sehe ich mir erst einmal das Schiff etwas genauer an. Bis jetzt kenne ich nur den Weg vom Quartier auf die Brücke und in den Besprechungsraum. Verdammt, und immer noch muß ich ständig an Elisa denken.

SD 41153,7
Persönliches Logbuch, Commander George Stark

Soeben ist die Enterprise gestartet. Ihre erste Mission ist es, die Farpoint Station zu untersuchen. Ich weiß nicht, welche Abenteuer auf die Enterprise und ihre Crew warten. Ich weiß nur, daß diese ohne mich stattfinden. Stattdessen schaukle ich diese Nußschale zum unbedeutendsten Planeten auf unserer Seite der Galaxis. Die Welt ist ungerecht!

Ende


© 2001 by Kurt Zelt --- Letzte Änderung: 20.09.2006
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